Als "Freie Radikale" oder "Oxydantien" bezeichnet man hochaggressive Moleküle, bzw. ihre Bruchstücke und Atome, die durch ein einzelnes, ungepaartes Elektron charakterisiert und äußerst reaktionsfähig sind. Sie sind in größeren Mengen nicht zu isolieren, da sie sofort neue Verbindungen mit den sie umgebenden Substanzen eingehen. Reaktionen, die durch Freie Radikale ausgelöst werden, laufen im allgemeinen augenblicklich, vollständig und irreversibel ab.
Freie Radikale entstehen ganz natürlich in unseren Körperzellen während der Energieerzeugung, aber auch durch Zufuhr einer Energiemenge, die zur Spaltung der engsten Bindung aufzuwenden wäre. In der Praxis bedeutet dies, daß Freie Radikale nicht nur als "Nebenprodukt" natürlicher chemischer Prozesse in unserem Organismus entstehen, sondern auch durch Äußere Einflüsse, denen wir meist keine oder nur wenig Beachtung schenken. Dazu gehört auch jede Art sogenannter "ionisierender Strahlung". In unserem modernen Leben ist da vor allem die elektromagnetische Wellenstrahlung von Bedeutung, wie sie sowohl von "normalen" Haushaltsgeräten, aber auch von Fernsehapparten, Computerbildschirmen und Funktelefonen ("Handys") abgegeben wird. Außerdem versorgt uns unsere moderne Ernährungsweise reichlich mit Freien Radikalen: Nahrungsmittelzusatzstoffe, wie Farb- und Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel, Transfettsäuren, körperfremde Enzyme und andere chemische Beimengstoffe reagieren im Körper und setzen große Mengen von Freien Radikalen frei. Auch Suchtstoffe, wie Alkohol und Nikotin erzeugen Freie Radikale, ganz zu schweigen von Drogen und chemo-pharmazeutischen Medikamenten. Die Unzahl von Schadstoffen, die unser Organismus täglich verarbeiten und ausscheiden muss steigt kontinuierlich an und es ist nicht verwunderlich, daß so mancher Körper mit dieser Flut von Attacken nicht mehr fertig wird. Als Resultat entsteht eine breitgefächerte Palette von Beschwerdebildern, von Allergien und Auto-Immunschwächen, bis hin zu Tumoren und Krebs. Besonders das Immunsystem wird durch Freie Radikale stark gefordert und sehr oft überfordert. Wenn das körpereigene Immunsystem zusammenbricht und die "Schwemme" an Freien Radikalen nicht mehr bewältigen und neutralisieren kann, können diese die Zellmembran schädigen, in die Zellen eindringen und sie sogar zerstören. Im schlimmsten Fall können sie in den Zellkern eintreten, die DNA, unsere genetische "Blaupause", verändern und die Zelle so zu unkontrolliertem Wachstum anregen - dabei kann eine Tumor- oder Krebszelle entstehen.
Doch nicht nur die Körperzellen sind durch Freie Radikale gefährdet. Auch andere lebenswichtige Substanzen in unserem Körper, wie Enzyme, Lipide, Aminosäuren, Hormone, sowie Boten- und Mittlerstoffe können sich mit Freien Radikalen verbinden und dadurch "ranzig" und für ihre eigentlichen Aufgaben unbrauchbar werden. Freie Radikale sind jedoch nicht nur als potentielle Krebsauslöser (Promotoren) und als "Killer" wichtiger Vitalsubstanzen gefährlich, sie fördern auch den Alterungsprozeß und alle damit zusammenhängenden Folgeerscheinungen. Antioxidantien, manchmal auch als "Freie Radikale-Fänger" bezeichnet, sind Substanzen, die ein freies, oder "lockeres" Elektron besitzen und dieses bereitwillig an verbindungsbereite Freie Radikale abgeben und sie auf diese Weise unschädlich machen. Aus den "Freien Radikalen" wird durch die Verbindung mit Antioxidantien eine stabile chemische Verbindung, die vom Organismus normal abgebaut und ausgeschieden werden kann. Es gibt unzählige Gruppen und Arten von Freien Radikalen, die sich in ihrer chemisch-physikalischen Struktur unterscheiden. Deshalb benötigt der Körper ebenso verschiedene, unterschiedliche Antioxidazien, die auf den jeweiligen Schadstofftypus individuell reagieren und ihn neutralisieren.
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